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Computerspiele geraten oft unter Beschuss, weil ihnen nachgesagt wird, dass sie stark ausklammernde Medien sind, gemacht von jungen, heterosexuellen Männern für junge, heterosexuelle Männer. Wenn man sich allseits bekannte Vorträge zu Videospielen anhört, bekommt man den Eindruck, dass sie und ihre Spieler unglaublich sexistisch sind, unreif, und unfreundlich gegenüber anderen außerhalb ihrer traditionellen Demographie.

Es steckt ein klein wenig Wahrheit hinter diesen Worten, auch wenn wir es alle gern leugnen würden. Allerdings verbirgt dieses Image die Tatsache, dass viele Spiele überraschend egalitär sind, und dass das Spielen eine lange Geschichte von positiver Darstellung lesbischer, schwuler oder eigenartiger Charaktere besitzt. Angefangen bei den SIMS zu Dragon Age, Spiele scheuten sich nicht davor gleichgeschlechtliche Beziehungen zu zeigen und zu ermöglichen. Entwickler wie BioWare haben konsequent für die Rechte der homosexuellen Spieler für entsprechende Romanzen eingestanden.

Ihr fragt euch vielleicht: Na und? Warum sollte Sex in Videospielen für Homosexuelle wichtiger sein als für Heterosexuelle? Aber diese Betrachtung ist tatsächlich sehr wichtig; aus dem gleichen Grund, weshalb glaubwürdige und greifbare weibliche Charaktere wichtig sind: wenn man lediglich heterosexuelle Männer verpflegt, schließt man mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus, und grenzt Videospiele kreativ und kommerziell auf ein stark eingeschränktes Publikum ein. (Plus, wir würden in den Augen der ganzen anderen, größeren Kunstformen rückständig und borniert wirken und das ist nie gut.)

Außerdem ist es auch wichtig, sich daran zu erinnern, dass schwule und lesbische Jugendliche Charaktere benötigen, mit denen sie sich identifizieren können, genauso wie homosexuelle Teenager - wenn nicht sogar noch mehr, da sie eher Verfolgungen in der realen Welt ausgesetzt sind. Spiele sind schon seit langem ein Refugium für viele, die nicht ganz so sind wie alle anderen. Ja, es ist deprimierend, dass homosexuelle Menschen in der virtuellen Welt mehr Freiheiten besitzen als in der realen. Die SIMS 3 erlaubt gleichgeschlechtliche Ehen. Wenn man in Mass Effect, den SIMS oder Skyrim einen schwulen Charakter spielt, interessiert das niemanden: man wird nicht von anderen Charakteren diskriminiert, oder wird gezwungen seine Identität und Entscheidungen gegenüber anderen zu rechtfertigen. Auch das ist eine Freiheit, die viele schwule, bisexuelle oder transsexuelle in der Realität nicht genießen dürfen.

Das nächste Mal, wenn man also resigniert seufzt Aufgrund mangelnder Reife in Videospielen, sollte man sich vielleicht daran erinnern. Während der Kampf um Gleichberechtigung in der realen Welt langsam fortschreitet, ist es gut zu wissen, dass in der virtuellen Welt, einige dieser Kämpfe bereits gewonnen sind.

Von Keza MacDonald

Den kompletten Artikel mit der Geschichte von Homosexualität in Videospielen findet ihr hier.

Weiterführende Links:   geschrieben von Moku

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