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Gamescom 2011 - Interview mit Fernando Melo, Bioware

21.08.2011

dragonage-game.de: Hi, Fernando. Zuallererst will ich mich bedanken: Wir haben dieses Jahr wegen Dragon Age den EA-Community-Award gewonnen.

Fernando Melo: Schön, freut mich, dass wir helfen konnten.

dragonage-game.de: Reden wir über die Zukunft. Es sind bereits einige kleine DLCs erschienen, gibt es Pläne für größere, wie Witch Hunt für Origins?

Fernando Melo: Darüber kann ich wirklich nicht viel sagen. Wir sind aber noch nicht fertig mit Dragon Age 2 oder Hawkes Geschichte.
Wir wollen beides noch weiter ausbauen und dem Zuspruch, den wir zum kürzlich erschienen DLC Legacy bekommen haben, nach sind wir auf dem richtigen Weg mit der Art, was wir schaffen, wie wir mit den Sorgen der Leute bei zur Veröffentlichung von Dragon Age 2 umgegangen sind. Dinge wie wiederverwendete Gebiete, das repetitive Kampfsystem, Leute, die von der Decke fallen, solche Sachen. Für den Umgang damit haben wir große Zustimmung bekommen. Was immer wir also tun, es wid mehr davon geben.

dragonage-game.de: Rückblickend kann man sagen, dass ihr zwei Dragon-Age-Spiele veröffentlicht haben,die verschiedener nicht sein könnten:
Einerseits Origins - viele verschieden Helden, ein langsames Kampfsystem, andererseits Dragon Age 2: Hawke und viel mehr Action in den Kämpfen.
Welcher Stil gefällt dir persönlich besser?

Fernando Melo: Mir gefällt Dragon Age 2 besser. Ich glaube, wir hätten einige Dinge besser umsetzen können als wir es in Dragon Age 2 getan haben, daran müssen wir in der Zukunft auf jeden Fall arbeiten. Aber wir bewegen uns mehr in die Richtung von Dragon Age 2.
In Origins war die Langsamkeit nicht das Problem, sondern dass das Kampfsystem so funktionierte, dass die Figuren oft durcheinanderliefen, um ihre Positionen einzunehmen. Das machte es sehr schwierig, taktisch die gesamte Gruppe einzubeziehen, weil man nicht wusste, wann die Personen ihre Angriffe beginnen würden.
Was man auch nicht vergessen darf, ist dass die Entwicklung von Origins sieben Jahre gedauert hat. Wir haben mit der PC-Version angefangen und schon bevor es Konsolen gab, an der Engine gearbeitet. Für uns war Dragon Age 2 viel einfacher zu entwickeln als wenn wir versucht hätten, Origins noch einmal zu entwickeln. Künftig werden wir weniger Features einbauen, diese aber besser umsetzen.

dragonage-game.de: Hast du Legends gespielt, das Facebook-Spiel?

Fernando Melo: Ja.

dragonage-game.de: Hat es dir gefallen?

Fernando Melo: Ja, sehr.

dragonage-game.de: Können wir in Zukunft mit mehr Spielen wie Legends rechnen?

Fernando Melo: Schwer zu sagen. Das wissen wir noch nicht, aber wir arbeiten sehr eng mit dem Team in San Francisco zusammen.
Ich sähe sehr gern nicht bloß Facebook-Spiele sondern auch andere zusätzliche Spiele. Noch wichtiger ist, dass diese Spiele verbunden sind, sodass man mit Legend Items in Dragon Age 2 freischalten kann. Man könnte auch noch weiter gehen, d.h. man spielt Legends oder ein ähnliches Spiel und das hat Auswirkungen auf das Hauptspiel. Das fände ich wirklich cool.

dragonage-game.de: Gibt es also schon Ideen, das gesamte Universum abzudecken?

Fernando Melo: Nicht wirklich. Ich spekuliere hier ein wenig, das würden wir sehr gern machen. Ich glaube, es ist sinnvoll und dass sich die gesamte Branche in diese Richtung bewegt, dass Spieler auf jeder Plattform spielen wollen. Wir würden Dragon Age 2 niemals fürs IPhone entwickeln, aber wir können uns an Legends orientieren und ein Spiel schaffen, das zum IPhone passt. Eben als zusätzliches Spiel.
Ich finde es sehr aufregend, ein paar Jahre nach vorn zu blicken und zu überlegen, auf welchen Plattformen man Dragon Age spielen könnte, 24 Stunden am Tag, wenn man will, zu Hause, unterwegs oder wann auch immer, und wenn man sich dann an den Computer oder die Konsole setzt, hat es das Spiel beeinflusst, man bekommt z.B. Boni und wid belohnt, dass man die anderen Spiele gespielt hat. Das wäre wirklich toll.

dragonage-game.de: Und andere Dinge als Spiele? Gibt es z.B. Pläne für weitere Bücher?

Fernando Melo: Ich glaube, David Gaider hat gerade erst über sein neues Buch gesprochen, außerdem gibt es noch den Comic von der Comicon. Wir haben mit Dark Horse über eine Comicreihe zu Dragon Age gesprochen, es gibt auch den Animefilm. Es gibt eine Menge andere Produkte zu Dragon Age,
die auf uns zukommen. Das Schöne daran ist aus unserer Sicht, dass alle diese Produkte, Figuren, Orte sich im Dragon-Age-Universum bewegen.
Die Möglichkeit, diese Personen zu treffen, diese Orte zu bereisen, ist wirklich cool. Ein Beispiel ist Cassandra, die Varric in DA2 verhört:
Sie ist die eigentliche Hauptfigur im Animefilm. Ich glaube, es ist aufregend für die Leute, mehr über diese Figur und ihre Motivation zu erfahren als noch in Dragon Age 2.

dragonage-game.de: Wie funktioniert das intern, gibt es Jemanden, der ganz allein über das Schicksal der Welt entscheidet?

Fernando Melo: Natürlich kümmert sich die Teamführung um einen Großteil davon, aber sehr viel ist schon während der Entwicklung von Origins geschehen. Einer der Gründe, dass sie so lang dauerte, ist, dass die Autoren jahrelang bis ins Detail an der Welt gearbeitet haben.
Das Dragon Age ist ein Jahrhundert in einem bestimmten Gebiet in Thedas, es gibt also jede Menge Geschichten, die wir erzählen wollen, und wir versuchen, jeweils das richtige Medium zu finden, ein Spiel, ein Buch, ein Film oder ein Comic. Es gibt so viele Möglichkeiten, diese Geschichten zu
erzählen, das findet auf einem sehr hohen Niveau statt: Die Dinge gibt es bereits in der Welt, die Figuren gibt es schon, wir haben eine sehr klare Vorstellung davon, welche Rassen wo in der Welt leben, was sie antreibt, wer ihre Feinde sind, wir kennen Schlüsselereignisse in der Geschichte von Dragon Age, die man zum Teil schon in Origins und Dragon Age 2 miterlebt hat, aber es gibt noch andere, die die Welt beeinflussen.
Es ist nur eine Frage des Mediums, diese Geschichten zu erzählen.

dragonage-game.de: Wie denkst du über die Modding-Community?

Fernando Melo: Ich liebe sie. Ich bin ein großer Unterstützer des Moddings und hoffe, dass wir es in Zukunft noch besser unterstützen können. Zu Dragon Age 2 haben wir kein Toolset veröffentlicht, aber wir haben gesehen, welche Community es für Origins gibt. Mit Dragon Age 2 haben wir es geschafft, nichts zu dummes zu machen, das es Moddern noch schwerer macht, die Engine ist sehr ähnlich und mit dem Toolset von Origins kann man immer noch einiges machen, aber es gab nicht die gleiche Unterstützung wie bei Origins.
Jede Stunde, die wir mit dem Toolset verbringen, geht bei anderen Features verloren, die allen Spielern unabhängig der Plattform zugute kommen. Modding hingegen ist sehr speziell und der Konsolenmarkt wächst. Wir müssen alle Spieler im Blick behalten, wenn wir entscheiden, in welchen Bereichen wir Zeit investieren. Darum ist es schwierig, Modding zu unterstützen aber ich persönlich bin ein großer Befürworter und sähe künftig wirklich gern mehr davon.

dragonage-game.de: Ich hoffe wir hören bald noch mehr von dir.
Danke für das Interview.

geschrieben von Vierzweisieben