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Blutmagie – von Vielen hier im Forum verpönt, ja, gar verachtet. Andere wiederum sehen es nur als Mittel zum Zweck an.

In der Welt selber haben die Bewohner Thedas Angst vor Blutmagie, da dies nur möglich ist, wenn man einen Pakt mit einem Dämon eingeht und über kurz oder lang wird man zu einer Abscheulichkeit. Blutmagier werden von den Templern gejagt und getötet. Denn es wird so dargestellt, als wäre es grundsätzlich böse und die Magier würden ihre Macht missbrauchen.

Ich muss gestehen: Auch ich habe meine Magierin den Pakt mit der Dämonien eingehen lassen. Selbst Lady Isolde habe ich geopfert, da ich es unsinnig fand, erst noch den weiten Weg zum Zirkel zu gehen. Denn seien wir mal ehrlich: Würdet ihr tatsächlich einen langen, beschwerlichen Weg auf euch nehmen, um eventuell einen kleinen Jungen von dem Dämon zu befreien, wenn neben euch ein Magier steht, der dies schneller erledigen kann? Klar, im Spiel ist das nur ein Klick auf die Karte, dann ist man dort. Doch schaut man sich die Entfernung auf der Karte an, die die Gruppe zurücklegen muß, ist es schon eher eine Reise von mehreren Tagen. Dadurch ist es doch eher unlogisch, in den Zirkel zu gehen, dort noch den Zirkel zu befreien, damit man wieder mehrere Tage zurück reist, um Connor zu retten. In der Zwischenzeit kann der Dämon der Wollust locker flockig weiter morden. Also lasse ich Jowan das Blutritual durchführen, damit meine Magierin ins Nichts kann. Lady Isolde opfert sich zum Wohle ihres Sohnes. Würde ich als Mutter, die ich bin, ebenfalls machen, damit meine Kinder weiter leben können. Nun gut, den Pakt hätte ich jetzt nicht unbedingt eingehen müssen würdet ihr jetzt sagen. Eigentlich habt ihr ja auch Recht, aber meine Magierin sah dies als kleines Opfer, um gegen die Brut zu kämpfen und hunderte Leben zu schützen. Und wer weiß, vielleicht wäre ja Connor irgendwann stark genug, um dem Dämon widerstehen zu können? Was mich aber an der ganzen Sache gestört hat – warum zum Teufel hat es meine Gefährten nicht interessiert, dass ich einen Pakt eingehen musste, um die Fähigkeit zu erlernen? Schließlich haben wir ja keine Bücher gefunden. Alistair hat zwar rumgeheult, dass ich Lady Isolde geopfert habe, doch mit keinem Wort hat er als ehemaliger Templeranwärter etwas über meine neuesten Fähigkeiten geäußert. Selbst Wynne, die glaubt, dass die Macht der Templer über die Magier gerechtfertigt ist, weigert sich, Blutmagie zu erlernen. Nein, ich kann es ihr beibringen und sie tut so, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.

Da muss ich grad wieder an meinen ersten Spieleabend in einer D&D Gruppe zurückdenken. Ich kam an diesem Abend zum ersten Mal in Berührung mit der Materie. Zuvor hatte ich gemeinsam mit dem Spieleleiter meinen Charakter ausgearbeitet. Wir hatten uns für eine Nekromantin entschieden. Dies kannte ich zumindest schon von Neverwinter Nights. Die Zauber haben sich auch cool angehört für mich. Nun kam der besagte Abend, wir sitzen da am Tisch und mein Spieleleiter hat mir das Versprechen abgenommen, nicht zu sagen, was für eine Klasse ich spielen werde. Prompt kamen wir an diesem Abend natürlich in eine Kampfsituation. Ich hatte mir einen Zauber ausgesucht mit dem schönen Namen „Bleeding Wounds“. Natürlich habe ich auch einen Treffer damit gelandet, so konnte mein Spielleiter beschreiben, was mit dem Feind geschah: „Die Haut ist aufgeplatzt, Blut spritzt in alle Richtungen und er fällt um.“ Ihr hättet mal die Gesichter meiner Mitspieler sehen sollen. Besonders derjenige, der den Paladin verkörpert hat. Er hat dann auch angekündigt, was sein Paladin nun macht: „Er hebt sein Schwert und geht auf die Magierin los.“ Da war ich dann erst mal kurz geschockt, denn damit hatte ich nicht gerechnet. Konnte es dann abwenden, indem ich den Paladin daran erinnert habe, die kleine Schwester zu sein. Da habe ich dann auch versprochen, die Zauber nur zum Guten einzusetzen. Diese Situation hat sich mir dermaßen ins Gedächtnis eingebrannt. Danach habe ich noch diverse andere Charaktere gehabt, doch an die kann ich mich nicht mehr so sehr erinnern wie an diese junge, rothaarigen Magierin.

So eine Reaktion einer rechtschaffenen Person wäre die einzig richtige, auch in einem Spiel. Dies würde ich mir auch für andere Spiele wünschen, nicht nur bei Dragon Age. Zumindest hier gibt es ja die Reaktion bei der Urne, wenn man nicht rechtschaffen handelt. Da muss man dann mit den Konsequenzen leben und verliert Gefährten.

Doch was ist jetzt mit der Blutmagie? Habt ihr euch schon einmal gefragt, woher diese Idee kommt? Ich habe es getan. War neugierig und habe einfach mal Blutmagie in Google eingegeben. Natürlich kamen dann Seiten, die auf unsere Community, ins Bioware Social und alles, was mit Dragon Age zu tun hat, verwiesen. Es gab aber auch noch die ein oder andere Seite mit interessanten Aspekten. Blutmagie gibt es unter anderem auch in Aventurien, bei Shadowrun und Guildwar. Selbst in unserer Welt gibt es Blutmagie. Ich möchte jetzt keine Diskussion damit entfachen, ob es Magie wirklich gibt oder nicht. Daran kann jeder glauben oder es sein lassen. Selber habe ich mich ja auch noch nicht entschieden, wobei ich mir das durchaus vorstellen könnte.
Aber nun zurück zum Thema: Wenn man die diversen Foren und Seiten durchforstet, wird immer wieder gesagt, Blutmagie sei die mächtigste Form der Magie, denn schließlich verwendet man den Lebenssaft dafür. Es gibt auch diverse Bücher, die sich mit dem Thema beschäftigen. Im Gegensatz zu Dragon Age braucht man allerdings keinen Pakt mit Dämonen einzugehen, um diese Form der Magie zu erlernen und anzuwenden. Dies erfährt man alles aus den Büchern. Jedoch sollte man dies nicht als Anfänger anwenden. In einem Esoterikforum aus Österreich, welches Google mir als erstes ausgespuckt hat, habe ich auch eine grobe Erläuterung gefunden. Man kann die Blutmagie als Schutz anwenden, da nimmt man sein eigenes Blut. Oder man kann seinen Feinden Schaden zufügen, dazu benötigt man dessen Blut. Natürlich kann man auch Dämonen damit rufen und binden. Doch dies sollte jeder für sich selbst entscheiden. Was sagt dies uns? Magie ist nicht grundsätzlich gut oder schlecht. Ebenso Blutmagie. Blutmagie ist nicht grundsätzlich schlecht, es kommt nur darauf an, wie du es anwendest.

Als ich vorhin mal ein wenig in dem Thread über Blutmagie in der Diskussion gestöbert habe, bin ich über einen Beitrag von Moku gestolpert, in dem sie geschrieben hat, dass Anders ein Gespräch mit ihrem Chara hatte und da wurde gesagt, dass man Blutmagie nur erlernen kann, wenn man einen Pakt mit einen Dämon eingeht. Nun, in DA:O ist man ja mehr oder weniger einen Pakt mit einem Dämon eingegangen, um die Spezialisierung freizuschalten. Der Dämon der Wollust war aber damit zufrieden, dafür Connor zu bekommen, wenn dieser alt genug ist. Also warum sollte sich mein Charakter in eine Abscheulichkeit verwandeln, wenn ich dem Dämon doch Jemand anderes dafür gebe? So wird sich Connor in die Abscheulichkeit verwandeln und nicht mein Held. Wie allerdings meine Hawke an die Spezialisierung kommt, ist mir nicht schlüssig. Denn dort habe ich ja keine solche Begegnung mit einem Dämon. Zumindest kann ja Merrill Blutmagie wirken. Hat sie dann meine Hawke, trotz fehlender Gesprächsoption, in Blutmagie unterrichtet? Dort erfährt man ja auch, dass Orsino dies aus Büchern erlernt hat. Es gibt auch diese Bücher zu finden. Nur warum verwandeln sich dann ALLE in Abscheulichkeiten und nicht auch Merrill? Schließlich ist sie ja auch einen Pakt mit einem Dämon eingegangen. Es ist alles sehr schwammig. Doch ist es etwas Neues?

Zu guter Letzt hätte ich noch eine abschließende Frage: Wieso ist die Blutmagie so viel schrecklicher als Elementarzauber, Fluch des Todes, Wachalbtraum oder das Erwecken der Toten? Lebenskraftentzug und Todeswolke hört sich auch nicht besser an. Wenn man also danach geht, sollte diese Art der Magie ebenfalls verboten werden. Denn damit kann ich ebenfalls anderen Schaden zufügen oder gar töten. Oder sind in einem Krieg nicht alle Mittel erlaubt?

Weiterführende Links:   geschrieben von Emerahl

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