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Neulich kam bei einem Gespräch mit Fawks die Frage auf, wie denn wohl die Menschen in Ferelden gelebt haben. Ich antwortete: „Ich würde wohl sagen, man könne es mit dem Mittelalter vergleichen.“ Jetzt könnte man ja sagen, das kann als Antwort ausreichen. Tut es aber nicht, zumindest nicht für mich. Und ich wette, euch kann ich damit auch nicht abspeisen.

Was wissen wir bisher über das Leben in Ferelden? Nun, da gibt es vier verschiedene Rassen: Die Menschen, Elfen, Zwerge und Qunari. Die Elfen unterscheiden sich noch in Dalish und Stadtelfen. Soweit so gut. Meinen Fokus lege ich heute aber auf die Menschen. Diese unterteilen sich in drei Gruppierungen: Den Adel, die Magier, die Kirche und das gemeine Volk.
Außerdem riecht Ferelden wie ein nasser Hund. Das ist nur ein geringer Unterschied zu unserem Mittelalter, denn dort roch es auch nach nassem Hund. Dies war jedoch noch das geringste Übel. Denn wenn man ein Dorf betrat, stank es fürchterlich. Wir könnten es kaum ertragen, doch für die Menschen damals war das normal. Baden war verpönt, ja teilweise sogar verwerflich.
Hatte doch im Jahr 973 ein Gesandter des Kalifen al-Hakam II über die Menschen im süddeutschen Franken geschrieben: "Sie reinigen und waschen sich nur ein- oder zweimal im Jahr mit kaltem Wasser. Ihre Kleider aber waschen sie nicht, nachdem sie sie angezogen haben, bis dass sie in Lumpen zerfallen."

Jetzt könnte ich natürlich auch einfach nur aus irgendwelchen schon vorhandenen Seiten über das Mittelalter zitieren. Aber ist das wirklich der Sinn der Sache? Einfach irgendetwas kopieren? Da würde mir nun spontan ein Begriff einfallen, über den ich neulich im Netz gestolpert bin: „Ich will nicht guttenbergen!“

Was sind also meine Gedanken über das Leben in Ferelden? Schaut man sich im Spiel die Stadt Denerim genauer an, so sieht man im „Müden Adligen“ und in der „Perle“ jede Menge Gäste jeglicher Schicht. Wobei – die armen Magier sind ja eingesperrt in ihrem Turm. Ich musste so lachen, als Morrigan darüber sinnierte, der Turm würde sie an einen Phallus erinnern. Also was treiben die Magier hinter den Mauern? Oder sollte man fragen, mit wem? Hach ja, manches Mal wünschte ich mir, ich wäre selbst im Spiel, damit ich auch ja alles mitbekomme, was noch neben dem Kampf gegen die Verderbnis geschieht. Doch dafür habe ich ja meine Fantasie. Ein wenig kann man ja schon einen Einblick gewinnen, wenn man als Magierin mit Cullen anbandelt.

Das Leben der Adligen sollte auch ganz schön sein, wenn ich da an die Origin meiner Emerahl Cousland zurück denke. Mein Hund, der immer in die Speisekammer schlich, um sie zu plündern. Die Nanny, die sich darüber aufregte. Den Lehrer, dem man entweder mit einer Geschichtsstunde helfen kann oder den man ärgerte, wenn man ebenso wie die kleinen Jungs Desinteresse bekundete. Denn wer saß schon gerne im Unterricht, wenn man in der gleichen Zeit auch lieber Streiche spielen konnte? Oh, oder das witzige Gespräch mit der Mutter und deren Freundin Lady Landra. Da war eine Antwortoption (nicht wortwörtlich!), man erinnere sich an sie, als sie sturzbetrunken war. Außerdem versuchte sie, meine Emerahl Cousland mit ihrem Sohn Dairren zu verheiraten. Der wohlgemerkt einiges jünger war. Auch dies erinnert mich an die Geschichten, die ich über das Mittelalter gelesen habe. Dort war es ja auch gang und gäbe, Ehen zu beschließen, ganz egal, was die Kinder davon hielten– gibt es heute immer noch vereinzelt, in manchen Kulturen verstärkt. Man konnte natürlich auch die Nacht mit Dairren oder mit Iona, der Zofe Lady Landras verbringen. Da ist es egal, ob man einen männlichen oder weiblichen Cousland spielt. Auch dies war schon im Mittelalter nicht unüblich und findet ja heute noch bei dem Einen oder Anderen Anklang.
Doch zurück zu dem Gespräch mit Lady Landra. Dies zeugt für mich davon, dass die Adligen rauschende Feste zu feiern wussten. Davon abgesehen gab es auch die üblichen Intrigen und Verschwörungen, also auch wieder aus unserer Welt übernommen.

Und was ist mit dem gemeinen Volk? Wie leben sie in Ferelden? Wenn sie nicht gerade einem Bann „gehörten“ oder in der Stadt lebten, hatten sie sich mit Sicherheit zu Dörfern zusammen geschlossen, um sich gegenseitig zu helfen – bei den Arbeiten wie auch zum Schutz vor der Dunklen Brut und Dieben. Ich denke, sie haben auch lange nicht an die Verderbnis geglaubt – wie übrigens auch die Adligen. Das waren mit Sicherheit Schauermärchen für sie. Und wenn man es lange genug ignoriert – wer weiß, vielleicht geht es auch vorbei?
Mit Sicherheit aber wussten auch sie, wie man Feste feierte. Wohl nicht ganz so rauschend und dekadent wie der Adel und auch nicht ganz so viele, aber das macht nichts.

Zuletzt sollte ich dann wohl noch die Kirche betrachten, die ja ebenfalls eine beträchtliche Rolle spielt. Da wären zum einen die Brüder und Schwestern, geführt von der ehrwürdigen Mutter und an oberster Stelle die „Göttliche Stimme“/der Erbauer. Und zum anderen sind da die Templer, dazu ausgebildet, die Menschheit zu beschützen, vor allem vor sich selbst

Jedes Mal, wenn ich mich mit der Kirche des Erbauers beschäftigen will, kommen mir Erinnerungen an die Inquisition in den Sinn. Nicht die Art aus dem späten Mittelalter, die die Gefangenen aufs Übelste gefoltert haben, sondern die ursprüngliche aus den frühen Anfängen um das frühe 13. Jahrhundert. Hat man damals nicht auch Magier, Hexen und Ungläubige gejagt und getötet?
Die Templer aus Dragon Age erinnern mich an die Templer unserer Zeit (um 1120 – 1312)– Ein Orden aus Kriegern und Gläubigen, die dem Papst unterstanden und ausgesandt wurden, die Ungläubigen zu bekehren oder zu töten.

Nachdem ich mit Jhonson nun auch über das Thema gesprochen habe, kam von ihm die Aussage: „Ein Unterschied zum Mittelalter ist die Gleichberechtigung von Männern und Frauen.“
Nun, dem kann ich nur bedingt zustimmen. Sind Männer und Frauen wirklich gleichberechtigt in Ferelden? Dies kommt meines Erachtens nicht genau genug herüber, um dem zuzustimmen. Zumindest im Lager in Ostagar war Ser Jory sehr überrascht, als meine Emerahl Cousland vor ihm stand. Er sagte auch etwas in der Art wie: „Ich wusste nicht, dass auch Frauen Graue Wächter werden können.“
Allerdings gab es auch im Spiel Soldatinnen zu sehen. Was denkt ihr zu dem Thema?

So vieles, was man auch in der realen Welt findet und sich in allen Spielen kaum unterscheidet. Ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass in den sogenannten Ego Shooter ein Körnchen Realität steckt. Genau belegen kann ich es zwar nicht, da ich keines gespielt habe, jedoch können diejenigen unter euch, die sich damit besser auskennen, mir verraten, ob ich damit richtig liege?

Weiterführende Links:   geschrieben von Emerahl

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