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Jetzt hab ich doch tatsächlich meinen zehnten Durchgang in Dragon Age gestartet. Und wieder einmal ist es ein adliger Krieger, mein dritter männlicher Charakter. Ein Mensch ist es. In den sieben Durchgängen davor war schon alles vertreten: elfische Magierin, elfische 2-Waffen-Schurkin, menschliche Magierin, menschliche 2-Waffen-Krigerin, menschliche Schurkin, sogar 2x eine adlige Magierin dank einer Mod. Ebenso ein männlicher Magier und ein männlicher Schurke. Doch kein einziges Mal war ein Zwerg dabei.
Selbst in anderen Rollenspielen habe ich es bisher noch nicht über mich gebracht, mir einen Zwerg zu basteln.
Oh, aber ich habe es geschafft, die Adelsorigin der Zwerge durchzuspielen. Man war ich stolz auf mich.

Warum nur habe ich so eine Abneigung gegen die Zwerge? Denn wenn man sie sich mal genauer anschaut, ist es doch eigentlich ein interessantes Volk.

Nehmen wir mal die Zwerge in Orzammar. Auf eine lange Tradition blicken sie zurück. Und diese ist auch, an der sie so sehr festhalten. Änderungen? Unmöglich! Eigensinnig und stolz ist dieses Volk. Ihre Gesellschaft haben sie in Kasten unterteilt, dass mich an das System in Indien erinnert, wie ich es einst in der Schule gelernt habe. Sieben unterschiedliche Kasten gibt es. An oberster Stelle ist die Adelskaste, gefolgt von der Kriegerkaste. Als Nächstes die Schmiedekaste und danach die Handelskaste. Die fünfte Kaste ist die Minenkaste, gleich danach die Dienerkaste und zu guter Letzt folgt der Abschaum, die Unwürdigen, die Kastenlosen. Verbrecher und deren Kinder befinden sich in ihr. Ebenso ungewollte Zwerge. In dieser Gesellschaft haben die Kastenlosen noch weniger Rechte und Ansehen als die Dienerkaste. Selbst Tiere werden höher geschätzt. Gleich nach der Geburt werden die Kastenlosen mit einem Symbol gebrandmarkt und somit als Bastard gekennzeichnet.
Gibt es für die Zwerge noch eine Chance, aufzusteigen, sei es durch eine herausragende Tat oder Geburt (Kinder nehmen die Kaste des Elternteils mit demselben Geschlecht an), ist es bei den Kastenlosen schier unmöglich. Die Stadt des Staubes ist ein Paradies für Kriminalität, gemieden von den Wachen und der Regierung. So gibt es organisierte Banden, die ihr Unwesen treiben.
Die weiblichen Kastenlosen werden auch Adelsjäger genannt, sind sie doch der Schlüssel ihrer Familie, um diese Kaste zu verlassen.
Die Adelskaste erinnert mich ein wenig an den Adel aus unserem Spätmittelalter und den Geschichten, die sich darum ranken. Verschwörungen, Intrigen, Rücksichtslosigkeit sind an der Tagesordnung. Wobei der Gründer einer Adelsfamilie ein Paragon ist, was gleichzusetzen mit einem lebenden Ahnen ist. Sie werden wie ein Gott verehrt und Abbilder der Paragone gibt es in ganz Orzammar. Doch die prächtigsten Statuen stehen in der Halle der Paragone, die man durchqueren muss, will man Orzammar betreten beziehungsweise verlassen. Es soll wohl Eindruck auf die Besucher erwecken, so schrieb es zumindest Bruder Genitivi nach seiner Reise.

Schaut man sich diese Geschichte einmal an, sollte doch eigentlich mein Interesse an den Zwergen geweckt werden. Selbst die Zwerge bei D&D und DSA blicken auf eine lange Tradition zurück. Als stark werden sie in allen Systemen bezeichnet. Den Stein verehrend. Dies hat schon Tolkien in seinen Geschichten um Mittelerde so erkannt. Und in allen Systemen sind sie magieresistent.

Woher also dieser Unwille meinerseits? Wo rührt er her?
Fassen wir mal alles zusammen, was wir über Zwerge wissen:

Zwerge sind …

• …Klein
• … Dick
• …Bärtig
• … laut
• … unflätig
• … saufen
• … raufen
• … mürrisch
• … derbe Witze und Sprüche
• … handwerklich begabt

Dies alles sind für mich persönlich keine Eigenschaften, die mir gefallen, um ein Held zu werden. Besonders, wenn man solch Gefährten an die Seite bekommt wie Oghren in DA:Origins oder Khelgar in Neverwinter Nights 2. Selbst jetzt, wo ich endlich mit dem ersten Teil von Drakensang angefangen habe, stelle ich fest, dass sich in meiner Gesellschaft solch ein Zwerg befindet.
Hätte man mir aber als Gefährten in meinem allerersten Rollenspiel in jungen Jahren Varric gegeben, hätte ich vielleicht eine etwas andere Meinung. Aber wer weiß das schon?

Jetzt seid ihr dran: Habt auch ihr eine Rasse, mit typischen Vorurteilen, welche ihr euch überhaupt nicht vorstellen könnt, zu spielen?

Habt ihr gar eure Meinung über eine Rasse geändert und wenn ja, was war der Grund dafür?

Weiterführende Links:   geschrieben von Emerahl

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