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Den Elfenmagier Solas hat Bioware schon vor einigen Monaten als Gefährten bestätigt. Nun veröffentlichten sie auch ein Interview mit Solas' Autor Patrick Weekes. Weekes arbeitet neben Solas auch an den Gefährten Iron Bull und Cole.

Zitat [DRAGON AGE]: Was kannst du uns über Solas erzählen?

Zitat [PATRICK WEEKES]: Um ehrlich zu sein, ist er ziemlich geradlinig. Er ist einfach der durchschnittliche elfische Abtrünnige, der sich inmitten des Magieraufstandes freiwillig der Inquisition anschließt, um ihr mit seinem Wissen über das Nichts zu helfen.

Zitat [DA]: "Durchschnittlich", hm?

Zitat [PW]: Ich halte die Dinge eben gerne einfach.

Zitat [DA]: Es gibt einiges über Solas zu besprechen, also lass uns damit anfangen, dass er ein Abtrünniger ist – was bedeutet, dass er Magie außerhalb des Zirkels der Magi praktiziert. Ist er mit den anderen aufständischen Magiern geflohen?

Zitat [PW]: Zunächst mal war er eigentlich nie in einem Zirkel.

Zitat [DA]: Interessant.

Zitat [PW]: Thedas ist ziemlich groß, und wenn man nicht durch die Gegend rennt und Bauern in Brand steckt, ist es durchaus möglich, dass man niemals die Aufmerksamkeit der Templer erregt.

Zitat [DA]: Wie hat er ohne die Anleitung des Zirkels gelernt, seine Macht zu beherrschen?

Zitat [PW]: Solas hat sich das meiste selbst beigebracht. Er kann sich ziemlich gut verteidigen, interessiert sich aber mehr für die Ergründung des Nichts als dafür, mit Feuerbällen um sich zu werfen.

Zitat [DA]: Was macht das Nichts so interessant?

Zitat [PW]: Okay, also, das Nichts – tut mir leid, wenn das jetzt ein bisschen seltsam wird – das Nichts ist die Geisterseite des Dragon Age-Universums. Es ist ein unglaublicher Ort voller Träume und Erinnerungen, voller Abdrücke, die große Gefühle oder Ereignisse in unserer Welt dort hinterlassen. Solas hat sich selbst so etwas wie "bewusstes Träumen" beigebracht. Er sucht alte Ruinen auf, in denen der Schleier dünn ist, legt sich schlafen und erlebt die Geschichte von Orten, die seit Jahrhunderten niemand mehr gesehen hat.

Zitat [DA]: Zeigen derartige Visionen die genauen Ereignisse?

Zitat [PW]: Ganz und gar nicht. Sie basieren schließlich auf den Erinnerungen von Leuten. Wenn man zehn Zeugen eines Verbrechens bittet, die Ereignisse zu schildern, erhält man jede Menge widersprüchliche Informationen. Solas ist sich bewusst, dass alles, was er im Nichts sieht, subjektiv und ungenau ist. Es ist wie ein riesiger Wikipedia-Eintrag voller "[Beleg benötigt]"-Anmerkungen, aber Solas hat dort dennoch verblüffende Dinge entdeckt.

Zitat [DA]: In früheren Spielen war das Nichts ein gefährlicher Ort voller Dämonen.

Zitat [PW]: Richtig. Die meisten Bewohner von Thedas halten das Nichts für ein Land der Dämonen ... und Solas denkt, dass genau das Teil des Problems ist. Wenn man eine Welt betritt, deren grundlegende Natur es ist, die Gedanken und Ängste der Lebenden widerzuspiegeln, und einen die Kirche immer nur gelehrt hat, dass das Nichts ein schrecklicher Ort ist, der einen töten oder von einem Besitz ergreifen will, dann ist es das natürlich auch.

Zitat [DA]: Solas hat also keine Angst vor dem Nichts?

Zitat [PW]: Ich würde sagen, er hat Respekt davor. Es ist natürlich immer noch gefährlich, aber da Solas es für sich selbst entdeckte, hat er es ohne vorgefasste Meinung betreten. Er kann es deshalb erkunden und sich mit Geistern anfreunden, ohne dabei wie die im Zirkel ausgebildeten Magier durch ein Schwarz-Weiß-Denken zurückgehalten zu werden. Während sich alle anderen wappnen, weil sie davon ausgehen, dass alles im Nichts eine Bedrohung darstellt, wird Solas, wenn er ein unvorstellbar helles Licht sieht, verzückt lächeln und näher rangehen, um es sich genauer anzusehen.

Zitat [DA]: Hilft ihm dieses umfangreiche Wissen im Kampf?

Zitat [PW]: Auf dem Schlachtfeld kann Solas die Magie dank seiner Kenntnisse über das Nichts auf eine Art und Weise nutzen, die den meisten anderen Magiern niemals in den Sinn käme.

Zitat Und wenn Solas außerhalb des Kampfes ein riesiges Loch am Himmel sieht, aus dem Dämonen strömen, dann weiß er, dass er helfen kann, wo Magier des Zirkels scheitern. Deshalb kommt Solas auch aus freien Stücken zur Inquisition, und das, obwohl es keine Garantie gibt, dass man ihn nicht wie jeden anderen Abtrünnigen auch einfach einsperren wird.

Zitat [DA]: War es eine Herausforderung, diesen Charakter zu schreiben?

Zitat [PW]: Solas zu schreiben, war spannend, ja. Ich persönlich liebe intelligente Charaktere, die zwar nicht unbedingt das gesamte Universum, in dem sie sich befinden, zerpflücken, die Spieler aber dazu bringen, ihre eigenen Annahmen zu hinterfragen und diese Welt auf eine ganz neue Art zu sehen. Es wird interessant sein, zu sehen, wer ihn faszinierend findet und wer denkt, er habe in seinem geliebten Nichts den Verstand verloren.

Zitat [DA]: Man kann wohl davon ausgehen, dass die Meinungen der anderen Begleiter über ihn ebenfalls auseinandergehen.

Zitat [PW]: Auf jeden Fall. Vivienne ist von ganzem Herzen eine Magierin des Zirkels. Dass also dieser schmuddelige, kleine Heckenzauberer auftaucht und sagt, "Ihr seid alle engstirnig, Ihr solltet Euch mit Geistern anfreunden", führt dazu, dass sie ihm mit derart eisiger Verachtung begegnet, wie nur Vivienne es kann. Solas und der Eiserne Bulle streiten sich über die Ansichten der Qunari, da Solas mehr als alles andere an Gedankenfreiheit glaubt, während die Qunari in dieser Hinsicht ziemlich restriktiv sind. Solas und Cole hingegen kommen hervorragend miteinander aus.

Zitat [DA]: Weil Cole ein Geist ist?

Zitat [PW]: Ja. Cole versucht, herauszufinden, was das bedeutet, und Solas kann viele seiner Fragen beantworten. Die beiden führen faszinierende Gespräche darüber, was es bedeutet, ein Geist zu sein, während der Rest der Gruppe sie dabei zumeist mit finsteren "Was zum Teufel?"-Blicken beobachtet.

Zitat [DA]: Abgesehen davon, dass er damit zurechtkommen muss, wie die Welt Magier sieht, ist er auch noch ein Elf. Wie geht er mit so viel Ablehnung um?

Zitat [PW]: Um ehrlich zu sein, hasst Solas Leute, die ihn anblicken und nur einen Elfen sehen. Er betrachtet eine derartige Einstellung als Teil des Schwarz-Weiß-Denkens, das in der Welt von Dragon Age zu so viel Leid geführt hat. Templer gegen Magier, Dämonen gegen Geister, Elfen gegen Menschen ... das Ganze ist doch etwas komplizierter. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, könnte "Das Ganze ist etwas komplizierter" vielleicht tatsächlich Solas' Schlachtruf sein.

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Weiterführende Links:   geschrieben von Karateka

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