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Zwerge

15.08.2009

Die stark mit Kasten und Tradition verbundenen Zwerge haben über Generationen hinweg einen verlustreichen Krieg geführt, im Versuch, die letzte Festung eines einst riesigen Untergrundimperiums vor den Darkspawn zu schützen. Zwerge sind äusserst zäh und haben weisen eine hohe Resistenz gegenüber allen Formen der Magie auf, was sie davon abhält, selbst Magier zu werden.

Rassenboni: +1 Stärke, +1 Geschicklichkeit, +2 Konstitution, 10% Chance feindlicher Magie zu widerstehen

Die Geschichte der Zwerge

Die Zwerge - Teil 1: Die steinernen Hallen der Zwerge

"Vor einigen Jahren, als Orzammar untypischerweise offen für Besucher von der Oberfläche war, reiste ich zu dem alten Thaig, tief unter dem Frostgipfel Gebirge, um mehr über die zwergische Lebensweise zu erfahren. Wie viele Leute habe ich bereits Zwerge von der Oberfläche getroffen, aber ich hatte keine Ahnung, wie unterschiedlich ihr Leben von dem ihrer Verwandten in ihrer "Heimat" ist. Oberflächen-Zwerge werden als Ausgestoßene betrachtet, trotz ihrer Notwendigkeit als Bauern oder Händler, und sie haben mehrheitlich die Kultur, die Politik, die Ehre und die Brutalität der von ihnen verlassenen Welt aufgegeben.

Versteckt vor der Sicht des Erbauers verehren die "dwarva" (wie die Zwerge sich selbst nennen, unser eigenes Wort kommt zweifellos von ihrem) den Stein - die Substanz, die ihnen Schutz gibt und ihre Kreativität und Stärke beflügelt. Wenn ein Zwerg einen ehrenhaften Tod stirbt, heisst es, er "ging zum Stein". Sie beten ihn aber nicht als einen Gott an, wie ich rasch herausfand, als ich fragte. Mit ungläubigen Blicken spotten sie solchen Vorstellungen. Die Tatsache, dass sie aus dem Stein kommen, und wieder zu Stein zurückkehren, wie sie es sehen, ist eine Sache des Sachlichkeit.

Die meisten Menschen stellen sich Zwerge als geizige Händler oder mürrische Handwerker vor. Und sicherlich sind das auch die Gesichter der meisten von denen, die von jenen gesehen werden, die unter dem Auge des Erbauers leben. Aber eine Reise zu den Thaig enthüllt eine Kultur des Adels und der Armut, der stolzen Krieger und der unvermeintlichen Brutalität. Wie die Hitze der Schmiede die Klinge stählt, so wurden die Zwerge von der ständigen Bedrohung durch die Angriffe der Darkspawn gehärtet. Ihre Krieger wurden gezwungen sich auszuzeichnen oder zu sterben, ihre Handwerker Meisterwerke in Sachen Haltbarkeit und Stil zu erschaffen und ihre Adeligen in einem tödlichen politischen Spiel aus Intrigen teilzunehmen, die jene Vorgänge in den einfacheren Höfen in Ferelden beschämen würden. Alles was in Orzammar getan wird, wird getan, um die verbleibenden Bereiche des Königreichs (welche bedauernswerterweise nur wenige sind) gegen den rücksichtslosen Ansturm der Darkspawn zu stärken.

Eine faszinierendere Kultur habe ich nie gesehen, und meine Zeit hier war bittersüß. In der Zeit in der ich gesegnet war, unter solch engagierten und entschlossenen Leuten zu leben, konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass ich die letzten Tage eines stolzen Volk sah, das trotz seiner besten Anstrengungen, bestimmt war, vom Bösen überrannt zu werden."


Die Zwerge - Teil 2: Die Paragons

"Als ich bei den Zwergen studierte, merkte ich, dass das soziale System so rigide war wie der Stein, der sie umgab. Von dem niederstem Diener bis zum König von Orzammar hat jeder Zwerg eine Kaste, einen starren sozialen Stand, welcher vorgibt was er tun darf und wie er es tun darf. Was mich fasziniert, ist, dass die Zwerge, stur und stolz wie sie sein mögen, ein Weg geschaffen haben, der selbst dem niederstem Zwerg erlaubt, das Kastensystem zu umgehen und Prominenz zu erreichen. Alle Zwerge die ein wichtiges Ziel erreicht haben, können Paragon genannt werden, was sie über alle anderen hebt.

Wer ein Paragon wird, wird hauptsächlich als „lebender Vorfahr“ betrachtet. Eure Worte sind unaussprechlich und die Zwerge vergleichen Euch fast mit einem Gott. Eure Familie, diejenigen, die Ihr auswählt, um mit Euch aufzusteigen, werden Begründer einer neuen Adelslinie. Tatsächlich lässt sich jedes existierende edle Haus der Zwerge bis zu einem begründenden Paragon zurückverfolgen. Es ist allerdings eine Seltenheit: Während meines Besuchs lernte ich, dass nur ein Paragon pro Generation gewählt wird: Der Schmied Branka, für ihre Entdeckung von rauchfreier Kohle.

Ich traf die Paragonin Branka nur einmal während meines Aufenthalts und ich halte es für ein merkwürdiges Ereignis. Umgeben von denen ihres Hauses, war die übellaunige Frau in die feinsten Kleider und Juwelen gekleidet und offenbar wurde sie sogar von den höchsten Adligen – möglicherweise vielleicht sogar vom König – verehrt, aber das schien sie nicht zu genießen. Die Bürde, eine lebende Legende zu sein, scheint wirklich etwas ganz grossartiges zu sein.

Statuen der Paragons können überall in Orzammar gefunden werden, aber nirgendwo so sehr, wie in der Halle der Paragons, die man durchqueren muss, wenn man durch die Tore zur Oberfläche schreitet. Es ist ein atemberaubender Anblick, diese grossartigen Steinwerke, die scheinbar die Decke über ihnen stützen. Sie sind dazu gedacht, Besucher Orzammars zu beeindrucken, denke ich. Sie sollen wohl auch diejenigen Zwerge begleiten, die an die Oberfläche gehen und ihre Brüder und Schwestern für immer verlassen, und sie daran erinnern, dass sie alles zurücklassen."


Die Zwerge - Teil 3: Der endlose Krieg

„Ich sprach mit einem Zwerg aus der Kriegerkaste, und er erzählte mir Geschichten voller Ehre, Ruhm und Aufopferung, die alle in den Tiefen Wegen jenseits von Orzammar zu finden seien, und mir wurde dabei eines klar: Während wir hier an der Oberfläche zwischen vier Verderbnissen der Dunklen Brut unterscheiden, vier separaten Perioden in denen die Dunkle Brut uns angriff nur um von den Grauen Wächtern zurückgeschlagen zu werden, kennen die Zwerge nur eine, die Erste und Ursprüngliche, die bis zum allerersten Erzdämon zurückreicht und nie von einer Atempause oder gar Frieden unterbrochen wurde.

Die Zwerge sind eine schwindende Rasse, wenn die Vorhersagen der Weisen denn stimmen zählen ihre im Exil lebenden Vettern an der Oberfläche bald genauso viele oder gar noch mehr Köpfe. Sie leben in einem Zustand des endlosen Krieges, und, soweit ich das an meinem Freund aus der Kriegerkaste beobachten konnte, bestimmt der Konflikt all ihr Tun.
Zwerge haben selten Nachwuchs, ihre Nachkommen werden Tag für Tag in den alles verschlingenden Kampf gegen die Dunkle Brut geschickt, ein Preis der gezahlt wird weil die Adligen es verlangen, aber auch weil die Sehnsucht nach einem glorreichen Tod stark ist.

Durch meinen Freund erfuhr ich auch von einer ungewöhnlichen Sitte, bekannt als „Die Probe“. Anfänglich hielt ich diese Kämpfe in der Arena für barbarisch, nicht unähnlich zu den Gladiatorenkämpfen des alten Tevinter Imperiums, welche der zwergischen Tradition nachempfunden waren. Doch mein Freund machte mir ihre wahre Bedeutung klar: Die Zwerge glauben, dass der Sieger einer Probe den Segen der Paragons hat. Aus diesem Grund nutzen sie die Probe um Debatten und Herausforderungen zu schlichten, die nicht auf einem anderen Weg gelöst werden konnten. Die Rolle der Kämpfer fällt häufig auf Champions aus der Krieger-Kaste, und einige Proben werden bis zum Tod ausgefochten, aber in einer schwindenden Gesellschaft wie der in Orzammar wird der eine Tod dem ungezügelten Blutvergießen, welches ein Konflikt zwischen den Häusern sonst herbeiführen würde, vorgezogen.

In den letzten Jahren wurden die Proben auch aus Gründen der Unterhaltung abgehalten, oder um einen speziellen Gast zu ehren. Jedes Jahr versammeln sich nun die besten Kämpfer in Orzammar für die „Trials of Blood“, einem großen Turnier, welches allein für den Zweck abgehalten wird den besten und populärsten Kämpfer des gesamten Königreichs zu ermitteln.

Die Rolle eines Kriegers in Orzammar ist, wie erwartet, eine blutige und tödliche, doch die Krieger akzeptieren dies mit stoischem Stolz, wissend, dass ihr Tod viele ihrer Vettern vor dem selbigen bewahrt. Im Angesicht der ständigen Bedrohung durch die Dunkle Brut haben sie am meisten zu verlieren, doch sie treten der Brut beherzt und mit unereichtem Können entgegen. Ihr Leben und ihr Tod sind dem ständigen Kampf gewidmet."


Die Zwerge - Teil 4: Staub im Wind

"Das System der sozialen Kasten in Orzammar bevorteilt viele: Die Noblen und die Krieger über allen anderen, aber zu einem geringeren Grad auch die Händler, Schmiede und Minenarbeiter. Die Tradition hat zu einer klaren Hierarchie geführt. Aber wie in jeder Kultur mit einer Oberschicht, gibt es auch eine Unterschicht. Diese Unglücklichen, die sogenannten „Kastenlosen“, werden für Nachkommen Krimineller und anderer Unerwünschten gehalten und seit der Gründung Orzammars schauen die Ahnen auf sie hinab. Sie haben ihr Quartier in einem Ort namens „Staubstadt“ bezogen, einer zerbröckelnden Ruine am Rande Orzammars.

Die Gesellschaft Orzammars hält drei „Kastenlose“ sogar für niedriger als die Dienerkaste (die Kastenlosen dürfen sogar nicht zu Dienern werden, da dies eine zu ehrenvolle Position für sie wäre). Sie werden nur für wenig besser als Tiere gehalten, ihre Gesichter werden bei Geburt mit einem Symbol gebrandmarkt, das sie für immer als Bastarde des Königreichs ausweisen soll. Ihr Heimatdistrikt, der wenig besser als ein Elendsviertel ist, ist ein Paradies für sowohl organisierte als auch unorganisierte Kriminelle und die Wachen und die Regierung von Orzammar können mit der Aufgabe, dort zu patrouillieren, belastet werden. Das beste, worauf kastenlose Zwerge hoffen können, ist ein brutales Leben, den Launen des lokalen Verbrecherkönigs ausgesetzt, das abrupt durch Gewalt oder durch zu viel giftiges Bier beendet wird.

Aber auch so gibt es Hoffnung für die Kastenlosen, ein Strohhalm, der einen Weg in die bessere Gesellschaft von Orzammar bedeuten kann. Da die Kaste eines Zwerges durch die Kaste seines gleichgeschlechtlichen Elternteils bestimmt wird, werden männliche Kinder eines Adligen als Teil dieses adligen Hauses betrachtet. Merkwürdigerweise wird es akzeptiert, wenn kastenlose Frauen sich in der Kunst der vornehmen Romantik üben, um Adlige oder Krieger zu umwerben. Jedes Kind, das einer solchen Vereinigung entspringt, wird aufgrund der relativen Unfruchtbarkeit der Zwerge als freudiges Ereignis betrachtet, und die Mutter und die gesamte Familie des Kindes erheben sich in die Kaste des Kindes, um den Makel der Verbindung zu vermeiden. Es gibt sogar einen Namen für kastenlose Frauen, die diese Tätigkeit ausüben: „Adligenjäger“. Ein kastenloses Mädchen mit einem hübschen Gesicht und guten Manieren kann der Schlüssel sein, um mit ihrer Familie der Armut von Staubstadt zu entfliehen.

Die Zwerge, die uns auf der Oberfläche bekannt sind, werden auch als Kastenlose erachtet, wenn sie erst Orzammar verlassen haben, obwohl das nur für jene relevant ist, die zurückkehren... wenn ihnen überhaupt erlaubt wird, zurückzukehren. Zwergenhändler von der Oberfläche dürfen nach Orzammar gehen und ihre Güter (Getreide und Holz sind besonders wertvoll im unterirdischen Königreich), aber sie haben keine Rechte und werden nicht als zwergischer erachtet, als die paar Menschen und Elfen, die dasselbe tun. Mein Führer erklärte mir, dass Zwerge, die an Orzammar in Richtung Oberfläche verlassen (die Sonnen-berührten, wie sie oft hinter ihren Rücken genannt werden) ihre Verbindung zum Stein und die Gunst ihrer Vorfahren verlieren und deshalb wenig mehr als Mitleid verdienen... wenn sie sterben, sagt man, sie seine für immer an den Stein verloren. So gesehen ist das eine ziemlich traurige Existenz."


-- Ein Auszug aus " Steinerne Hallen der Zwerge" von Bruder Genitivi, Gelehrter der Kantorei


geschrieben von Sané